Was ist die Österreichische Schule

Österreichische Schule in englisch bekannt unter Austrian Economics

Die wirtschaftliche Denkrichtung, die oft mit dem Werk von Carl Menger in Verbindung gebracht wird, ist als die österreichische Schule bekannt. Im Westen werden die Anhänger dieser Perspektive auch als „Austrians“ bezeichnet. Menger legte besonderen Wert auf den Subjektivismus, das Nutzenprinzip und den Marginalismus bei der wirtschaftlichen Analyse (Quaas und Quaas 2013, 34). Spätere Vertreter wie Ludwig von Mises und Friedrich von Hayek haben den Grundstock der österreichischen Schule um verschiedene Konzepte erweitert.

Geschichte

Hier sind die fünf wichtigsten Meilensteine in der Geschichte der österreichischen Schule der Nationalökonomie:

Carl Menger und die Begründung der Österreichischen Schule (1871)

Carl Menger gilt als Begründer der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. In seinem Werk „Grundsätze der Volkswirtschaftslehre“ legte er die Grundprinzipien der Schule fest, darunter die subjektive Wertlehre und die Bedeutung von individuellen Präferenzen.

Ludwig von Mises und die Praxeologie (20. Jahrhundert)

Ludwig von Mises, ein bedeutender österreichischer Ökonom, entwickelte die Praxeologie, eine Methode, die menschliches Handeln als Ausgangspunkt für wirtschaftliche Analysen betrachtet. Sein Werk „Human Action“ hatte einen großen Einfluss auf die österreichische Wirtschaftstheorie.

Friedrich Hayek und die Konjunkturzyklen (1930er-1940er Jahre)

Friedrich Hayek, ein weiterer prominenter Vertreter der Österreichischen Schule, trug zur Theorie der Konjunkturzyklen bei. Sein Werk „Preise und Produktion“ analysierte die Rolle von Zentralbankpolitik und künstlich niedrig gehaltenen Zinsen bei der Entstehung von Konjunkturzyklen.

Murray Rothbard und die Anwendung der Österreichischen Schule auf die Politik (20. Jahrhundert)

Murray Rothbard erweiterte die österreichische Theorie auf politische Fragen und trug zur Entwicklung der sogenannten „anarcho-kapitalistischen“ Ideologie bei. Er betonte die negativen Auswirkungen staatlicher Interventionen in die Wirtschaft.

Entwicklung der modernen Österreichischen Schule (20. Jahrhundert bis heute)

Die Österreichische Schule hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, und moderne Denker wie Israel Kirzner, Hans-Hermann Hoppe und andere haben neue Perspektiven und Einsichten hinzugefügt. Die Schule bleibt eine wichtige Strömung innerhalb der Wirtschaftswissenschaften.

Bitte beachte, dass dies eine vereinfachte Zusammenfassung ist und es viele weitere bedeutende Beiträge und Entwicklungen in der Geschichte der Österreichischen Schule gibt.

Was ist Austrian Economics?

Austrian ParadigmaNeoklassisches Paradigma
GrundprinzipTheorie d. menschlichen Handelns
als dynamischer Prozess
(Praxeologie)
Entscheidungstheorie: rational
und auf Kapazitätsmax.
basierend
Methodologischer
Ausgangspunkt
SubjektivismusStereotyp des
methodologischen
Individualismus
Hauptfigur des
sozialen Prozesses
Kreativer UnternehmerHomo oeconomicus
Wesen der
Information
Wissen und Inform. Sind subjektiv und
dynamisch. Unterscheidung von
wissenschaftlichen Wissen (objektiv)
und praktischem Wissen (subjektiv)
Annahme: Stets objektives
Wissen, konstant. Keine
Unterscheidung von objektiven
und subjektiven Wissen
ReferenzpunktMikro- und Makroökonomie werden nicht
unterschieden, wirtschaftliche Probleme
werden in Relation zu einander untersucht
Gleichgewichtsmodell,
Unterteilung zwischen Mikro
und Makroökonomie, «Makro
ist mikrofundiert»
Konzeption der
Kosten
Subjektiv, hängt von Wachsamkeit der
Unternehmer bezüglich Entdeckung
alternativer Ziele ab
Objektiv und konstant
FormalismusVerbale Logik (abstrakt und formal), die
die Integration subjektiver Zeit und
menschlicher Kreativität erlaubt
Mathematischer Formalismus
Beziehung zur
empirischen
Welt
Aprioristisch-deduktive Beweisführung.
Radikale Unterscheidung und gleichzeitig
Koordination zwischen Theorie
(Wissenschaft) und Geschichte.
Geschichte kann die Theorien beweisen.
Empirische Falsifikation von
Hypothesen (Popper).

Kernelemente

Verschiedene Autoren, die sich teilweise als Fortsetzer der Schule betrachten, sowie solche, die die Austrians von außen betrachten, betrachten folgende Aspekte als konstitutiv:

  • Methodologischer Individualismus
  • Opportunitätskosten
  • Subjektivismus
  • laissez-faire Politik(-empfehlung)
  • Hervorheben von zeitlichen Abläufen in ökonomischen Prozessen
  • fundamentale Unsicherheit
  • Relevanz von Preisen und freiem Wettbewerb
  • eine montäre Krisentheorie
  • Fokus auf den/die Unternehmer*in
  • Apriorismus und starker Deduktivismus
  • Aversion gegenüber mathematischen und statistischen Methoden

Die Ideen der österreichischen Schule der Nationalökonomie haben sich im Laufe der Zeit entwickelt und werden heute in verschiedenen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften, einschließlich der Mikroökonomie, der Finanzökonomie und der Institutionenökonomie, diskutiert und analysiert.

Ich, der Bleistift

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Um die Austrians besser zu verstehen, hilft es, sich auch die gegenteilige Theorie anszuschauen.

Die gegenteilige Theorie nennt sich Keynesianismus und geht davon aus, dass staatlicher Einfluss (Interventionismus) notwendig ist um die Wirtschaft positiv zu gestalten.

Was ist der Keynesianismus?

Der Keynesianismus ist eine Theorie der Wirtschaftspolitik, die auf den Ideen des britischen Ökonomen John Maynard Keynes basiert. Sie wurde in den 1930er Jahren entwickelt und hat sich zu einer der dominanten Theorien der Makroökonomie entwickelt.

Der Keynesianismus geht davon aus, dass die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des wirtschaftlichen Wachstums und der Arbeitslosigkeit spielt. Keynes argumentierte, dass während wirtschaftlicher Abschwünge die Nachfrage sinkt, was zu einem Rückgang der Produktion und zu Arbeitslosigkeit führt. Um diese Probleme zu bekämpfen, empfahl Keynes, dass Regierungen aktiv in die Wirtschaft eingreifen sollten, indem sie die Staatsausgaben erhöhen, um die Nachfrage zu erhöhen und die Wirtschaft anzukurbeln. Dies wird als „fiskalische Expansion“ bezeichnet.

Der Keynesianismus hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und wird heute in verschiedenen Formen von Ökonomen und Regierungen verwendet, um wirtschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit, Inflation und wirtschaftliches Wachstum zu verstehen und zu bekämpfen. Allerdings gibt es auch Kritik an den Keynesianischen Ideen, insbesondere in Bezug auf die Rolle der Regierung in der Wirtschaft und die Auswirkungen von Staatsausgaben auf die Inflation und die langfristige Wirtschaftsentwicklung.

Wo liegt der Unterschied?

Der Keynesianismus und die Österreichische Schule der Nationalökonomie sind zwei unterschiedliche Schulen der Nationalökonomie, die sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden. Ein wichtiger Unterschied ist, dass der Keynesianismus eine makroökonomische Theorie ist, die sich mit der Analyse der Gesamtwirtschaft und wirtschaftlichen Aggregaten wie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Arbeitslosigkeit und der Inflation beschäftigt, während die Österreichische Schule der Nationalökonomie eine mikroökonomische Theorie ist, die sich mit der Analyse von individuellen Entscheidungen und Handlungen und ihren Auswirkungen auf Märkte und Preise beschäftigt.

Ein weiterer Unterschied ist, dass der Keynesianismus davon ausgeht, dass Regierungen eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Wirtschaft spielen sollten, indem sie die Staatsausgaben erhöhen oder senken, um die Nachfrage und damit das wirtschaftliche Wachstum und die Arbeitslosigkeit zu beeinflussen. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie hingegen betont die Rolle von Märkten und Preismechanismen bei der Verteilung von Ressourcen und der Allokation von Produktionsfaktoren und vertritt die Auffassung, dass Regierungen in der Wirtschaft eine begrenzte Rolle spielen sollten.

Es gibt also einige grundlegende Unterschiede zwischen dem Keynesianismus und der Österreichischen Schule der Nationalökonomie in Bezug auf die Perspektive, die sie auf die Wirtschaft nehmen, und die Rolle, die sie der Regierung bei der Gestaltung der Wirtschaft zuschreiben. Sie werden auch unterschiedliche Ansätze zur Analyse und Lösung wirtschaftlicher Probleme wie Arbeitslosigkeit, Inflation und Wirtschaftswachstum anbieten.

Wer sich mit der österreichischen Schule beschäftigen möchte, kann die Blutlinie libertärer Gedanken von Ludwig von Mises über Murray Rothbard zu Hans-Hermann Hoppe folgen. Wichtige Vertreter sind ebenfalls Hayek, jedoch von Hans-Hermann Hoppe und Murray Rothbard als im Kern sozialistisch empfunden. (Siehe Mythos Friedrich Hayek)

Michael
Michael